Juni 2008

Dong-Yeon Kim Dong-Yeon Kim Dong-Yeon Kim Dong-Yeon Kim
Dong-Yeon Kim

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag,
den 1. Juni 2008, um 11.30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Es spricht Dr. Christian Krausch, Mönchengladbach.
Der Künstler ist anwesend.

Öffnungszeiten
Sonntag 11-17 Uhr,
Freitag 15-18 Uhr,
und nach Vereinbarung
Dong-Yeon Kim arbeitet mit Räumen.
Dabei zählt er nicht zu den Künstlern, die Räume bildhauerisch erfassen oder auf den vorgefundenen Ausstellungsort mit einem materialvollen Gesamtkunstwerk reagieren. Vielmehr konzentriert sich Kim bei der Auswahl und Präsentation seiner sensiblen Werke auf die Veranschaulichung eines übergeordneten inhaltlichen Zusammenhangs. Entsprechend meidet der Künstler in der Ausstellung des Kunstvereins Region Heinsberg die unmittelbare Bezugnahme auf die Architektur, den Horster Hof, in dessen ehemaliger Scheune der Kunstverein Region Heinsberg seit 1997 sein Domizil hat.
Stattdessen inszeniert Kim durch seine Arbeiten eine assoziative und gedankliche Brücke auf die allgemeine Thematik von Geschichte. So zeigt er unter dem Titel „Story of House” skulpturale Werke aus Sperrholz mit Farbe und Stoff, oder aus Stein und Gips, die variationsreich an Hausformen und Kaminschlote erinnern. Dabei handelt es sich weniger um Nachformungen realer Vorbilder, sondern mehr um das Spiel mit dem ORT eines Hauses, das nicht nur schützende Hülle vor dem Wetter ist. Dieser dienenden Funktion angegliedert ist eine transzendente Eigenschaft von Architektur, die sich in unterschiedlichen Schwingungen auf Mensch und Tier überträgt. Entsprechend betitelt Kim sein Werk als „The holy City“, um dadurch sein religiös philosophisch gelagertes Interesse an den Grundlagen menschlicher Existenz zu visualisieren. Zugleich sind die Werke von Dong-Yeon Kim Zeugnis eines Spiels von Gegensätzen, ein Thema, das der Künstler bis heute offen und sensibel auslotet. Kim erweiterte in den letzten Jahren den Kanon der Materialien um Acrylfarben, die er in dünnflüssigen Schichten auf Leinwänden zu abstrakten Kompositionen verdichtet. Wiederkehrendes Motiv ist hier das auch im Kunstverein Region Heinsberg zu sehende Bild eines rauchenden Schornsteins, das die Formensprache einzelner plastischer Werke aus Ziegel, Beton und Gips aufgreift. Während die Schlote in der Regel klar definiert sind, erlauben die stilisierten Rauchschwaden Assoziationen an Frauenkörper und kleine Putti, weshalb die auch als „Venus“ titulierten Werke bewusst keine klaren Antworten geben. Sie versetzen den Betrachter in einen Zustand der Sensibilisierung, der eine über die Materialität der Arbeiten hinausreichende Auseinandersetzung mit dem Werk erlaubt.

Dr. Christian Krausch
Dong-Yeon Kim wurde 1960 in Seoul, Korea geboren.
Er studierte Kunst von 1982 bis 1988 an der Kyung-Hee Universität in Seoul.
1988 reizt ihn ein Angebot der Kunstakademie in Düsseldorf, wo er dann bis 1994, zuletzt als Meisterschüler von A.R.Penck der westlichen Kultur nachspürt.
Seit 2004 ist Dong-Yeon Kim Professor an der Kyung-Hee Universität in Seoul.

Dong-Yeon Kim lebt und arbeitet in Düsseldorf und Seoul.